Die wichtigsten Infos und Tipps zum Auslandspraktikum
Für viele stellt sich kurz vor oder unmittelbar nach dem Schulabschluss die Frage, wie es beruflich weitergehen soll. Einige haben bereits einen konkreten Berufswunsch, aber eventuell noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz, andere haben sich noch nicht für einen Beruf entschieden.
Wieder andere möchten erst in unterschiedliche Jobs hineinschnuppern und ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern, um sich so eine bessere Ausgangssituation zu verschaffen.
Zudem gibt es noch diejenigen, die sich vor dem richtigen Einstieg ins Berufsleben eine Auszeit nehmen, andere Länder bereisen und fremde Kulturen kennenlernen möchten. In allen diesen Fällen kann ein Auslandspraktikum die richtige Lösung sein.
Worauf es dabei zu achten gilt und welche Möglichkeiten es gibt, fasst die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos und Tipps zum Auslandspraktikum zusammen:
Welche Vorteile bringt ein Auslandspraktikum?
Zunächst stehen bei einem Auslandspraktikum die persönlichen Erfahrungen im Mittelpunkt. Der Praktikant lernt andere Länder, neue Kulturen, fremde Gebräuche und einen ihm unbekannten Alltag kennen. Dabei muss sich der Praktikant nicht nur in der neuen Situation zurechtfinden, sondern sich auch mit einer anderen Sprache auseinandersetzen.
All dies erweitert den Horizont, beeinflusst die eigene Entwicklung und fördert das Selbstbewusstsein. Nicht selten entstehen bei einem Auslandsaufenthalt zudem Freundschaften, die ein Leben lang halten. Aber ein Auslandspraktikum wirkt sich nicht nur auf die persönliche Sichtweise aus, sondern kann auch in beruflicher Hinsicht neue Türen öffnen.
So findet der Praktikant vielleicht gerade durch das Auslandspraktikum seinen Wunschberuf, zudem wirken sich die Erfahrungen im Ausland und die neu erworbenen Fremdsprachenkenntnisse positiv bei künftigen Bewerbungen aus. Bei einigen Berufsausbildungen und Studiengängen ist außerdem mindestens ein Praktikum Voraussetzung, um die Ausbildung beginnen oder abschließen zu können.
Auch in diesem Fall ist ein Auslandspraktikum eine gute Wahl, denn dadurch kann das Pflichtpraktikum mit den Vorteilen eines Auslandsaufenthaltes kombiniert werden.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Auslandspraktikum?
Letztlich gibt es nicht den einen richtigen Zeitpunkt für ein Auslandspraktikum, denn ein Auslandspraktikum ist grundsätzlich jederzeit möglich, sofern der Praktikant das 18. Lebensjahr abgeschlossen hat.
In den meisten Fällen wird ein Auslandspraktikum aber an bestimmten Wendepunkten im Leben absolviert, beispielsweise unmittelbar nach dem Schulabschluss, nach dem Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Studiums oder im Rahmen einer beruflichen Neuorientierungsphase. Daneben werden Auslandspraktika auch während einer Ausbildung oder eines Studiums absolviert.
Handelt es sich dabei um ein Pflichtpraktikum oder ein Praktikum, das in direktem Bezug zur Fachrichtung des Studiengangs steht, wird das Auslandspraktikum übrigens offiziell anerkannt und auch Bafög wird weiterhin bezahlt.
In welchen Ländern und welchen Berufen ist ein Auslandspraktikum möglich?
Die meisten Auslandspraktika finden im medizinischen, therapeutischen und pädagogischen Bereich statt, aber auch in der Industrie und im Handwerk werden Praktikumsplätze angeboten. Daneben gibt es regelmäßig Hilfsprojekte, an denen sich Praktikanten beteiligen können.
Ähnlich vielseitig wie die Tätigkeitsbereiche ist auch die Auswahl an Ländern, die für ein Auslandspraktikum in Frage kommen. Grundsätzlich ist ein Auslandspraktikum nämlich überall möglich, in Europa also genauso wie in Nord- oder Südamerika, Afrika, Asien oder Australien. Nicht überall werden allerdings Praktikumsplätze in allen Tätigkeitsbereichen angeboten.
Zudem sollte sich der Praktikant nicht nur auf ein Reiseziel konzentrieren, sondern vor allem bei einem kurzen Praktikum auch mögliche Sprachbarrieren berücksichtigen.
Wie wird ein Auslandspraktikum organisiert?
Die einfachste und bequemste Möglichkeit, um sein Auslandspraktikum zu organisieren, besteht darin, auf die Unterstützung einer Organisation zurückzugreifen. Dabei gibt es große Organisationen, die unterschiedlichste Tätigkeitsbereiche abdecken und Praktikumsplätze in vielen Ländern anbieten, und Organisationen, die sich auf bestimmte Berufsfelder oder bestimmte Länder spezialisiert haben. Informationen zu den Organisationen finden sich im Internet.
Eine Organisation unterstützt den Praktikanten, steht als Ansprechpartner zur Verfügung und übernimmt die Planung. Das bedeutet, die Organisation vermittelt nicht nur den Praktikumsplatz, sondern kümmert sich auch um die An- und Abreise und die Unterkunft. Bei den meisten Organisationen dauert ein Auslandspraktikum zwischen vier Wochen und sechs Monaten, die Unterbringung erfolgt in Einzel- oder Mehrbettzimmern oder bei Gastfamilien.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Auslandspraktikum komplett selbst zu organisieren. In diesem Fall durchforstet der angehende Praktikant die Stellenbörsen, bewirbt sich um die ausgeschriebenen Praktikumsplätze und organisiert bei einer Zusage den Flug und die Unterbringung vor Ort selbst.
Welche formalen Vorkehrungen und Unterlagen sind notwendig?
Findet das Auslandspraktikum innerhalb Europas statt, wird meist nur ein gültiger Personalausweis benötigt. Außerhalb Europas braucht der Praktikant einen gültigen Reisepass und ein Visum, das im Vorfeld beantragt werden muss. In vielen Ländern gibt es hierfür Touristenvisa, die einen Aufenthalt von bis zu sechs Monaten erlauben.
Allerdings darf das Praktikum in diesem Fall nicht vergütet werden. Wird das Praktikum bezahlt oder möchte sich der Praktikant vor Ort etwas Geld hinzuverdienen, gibt es die Möglichkeit, ein Working-Holiday-Visum zu beantragen oder an einem Work-and-Travel-Programm teilzunehmen. Über die konkreten Bestimmungen in dem jeweiligen Zielland informieren das Auswärtige Amt, die zuständigen Behörden des Ziellandes oder die beauftragte Organisation.
Neben den Reisedokumenten und dem Visum sollte der Praktikant zudem einige weitere Vorkehrungen treffen. Hierzu gehört beispielsweise, mit der Krankenkasse abzuklären, ob und inwieweit ein Auslandskrankenschutz besteht.
Sinnvoll kann außerdem sein, eine Reiserücktrittskostenversicherung abzuschließen, falls das geplante Praktikum doch nicht angetreten werden kann.
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