Praktikumsbericht schreiben – Infos und Tipps, Teil 2
In der Schulzeit, vor der Berufsausbildung, während des Studiums oder für einen zweiten Bildungsweg: Es gibt verschiedene Anlässe, die ein offizielles Praktikum notwendig machen. Im Unterschied zu einem freiwilligen Praktikum, das der Praktikant absolviert, um in einen Beruf hineinzuschnuppern, ein Unternehmen kennenzulernen oder eine Zeit ohne Beschäftigung auszufüllen, ist ein offizielles Praktikum Pflicht.
Und um das Pflichtpraktikum zu dokumentieren, wird ein Praktikumsbericht erstellt. Der Praktikumsbericht beschreibt die Aufgaben, das erworbene Wissen, die Erlebnisse und die gesammelten Eindrücke.
Das gelingt am besten, solange die Erinnerungen noch frisch sind. Deshalb sollte der Praktikant noch während des Praktikums oder direkt danach mit dem Bericht beginnen.
Doch wie wird ein Praktikumsbericht überhaupt geschrieben?
In zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps zum Thema zusammengestellt. Dabei ging es in Teil 1 um Grundlegendes, den Adressaten, die Struktur und die notwendigen Bescheinigungen. Außerdem haben wir aufgezeigt, wie der Bericht für ein Schülerpraktikum aufgebaut ist.
Jetzt, in Teil 2, nehmen wir uns den Praktikumsbericht in den Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften vor:
Inhalt
Der Praktikumsbericht in den Sozialwissenschaften
Ein Praktikumsbericht in den Sozialwissenschaften muss ähnliche Anforderungen erfüllen wie der Bericht über ein Schülerpraktikum. An dessen Aufbau kann sich der Praktikant deshalb orientieren.
Beim Praktikumsbericht in den Sozialwissenschaften kommt es dann vor allem auf folgende Punkte an:
Deckblatt
Das Deckblatt sollte einerseits die persönlichen Daten des Praktikanten aufführen. Dazu gehören sein Name und seine Anschrift, die E-Mail-Adresse, die Matrikelnummer, das Semester und der Name des Moduls. Andererseits sollte es den Zeitraum des Praktikums und die Praktikumsstelle benennen.
Die meisten Hochschulen und Universitäten machen Vorgaben dazu, wie das Deckblatt formatiert sein muss. Teileweise gibt es Richtlinien, manchmal stehen auch Vorlagen zur Verfügung.
Der Praktikant sollte sich daran halten. Sollte es keine Formatierungsvorgaben geben, ist er mit einer schlichten, gut lesbaren Schrift und einer übersichtlichen Anordnung am besten beraten.
Begründung für die Wahl des Praktikums
Der Praktikant sollte begründen, warum er ausgerechnet dieses Praktikum ausgesucht hat und wie die Bewerbungsphase abgelaufen ist. Außerdem sollte er klare Ziele formulieren.
Auf diese Weise ergibt sich ein roter Faden für den Praktikumsbericht, den der Praktikant in seinem abschließenden Fazit wieder aufgreifen kann.
Auch für den Praktikanten ist es hilfreich, wenn er sich schon im Vorfeld vor Augen führt, was er vom Praktikum erwartet und was er lernen, erfahren und ausprobieren möchte. Diese Überlegungen kann er in seine Vorbereitung auf das Praktikum einbeziehen.
Wie er sich vorbereitet hat, kann er ebenfalls im Praktikumsbericht beschreiben. Hat er vielleicht im Internet recherchiert, Fachliteratur gelesen oder sich mit jemandem aus dem Berufsfeld unterhalten?
Diese Maßnahmen können helfen, die Wahl des Praktikums zu begründen und so zu einem in sich stimmigen und abgerundeten Abschnitt beitragen.
Vorstellung des Unternehmens
Ein weiterer wichtiger Abschnitt im Praktikumsbericht bezieht sich auf das Unternehmen und die praktischen Abläufe. Der Praktikant sollte beschreiben, wie das Unternehmen aufgebaut ist und wie die Arbeitsprozesse strukturiert sind.
Anschließend sollte er skizzieren, welche Tätigkeiten er ausgeführt hat. Dabei sollte er auch erläutern, welche Aufgaben die Arbeit der Kollegen kennzeichnen, mit denen er zusammengearbeitet hat.
Ob er vor allem kleinere Arbeiten erledigt oder an einem Projekt mitgewirkt hat, sollte er ebenfalls beschreiben. Auf dieser Basis kann er dann Stellung zur Betreuung während des Praktikums nehmen.
Fühlte er sich gut betreut? War er ins Team integriert? Würde er die Stelle einem anderen Praktikanten empfehlen?
Um den Abschnitt abzuschließen, sollte der Praktikant einen Bezug zum Studium herstellen. Konnte er Kenntnisse aus dem Studium im Praktikum anwenden? Bereitet das Studium gut genug auf die Praxis vor oder sollte es Änderungen geben?
Fazit
Im Fazit sollte der Praktikant für sich reflektieren, ob und was ihm das Praktikum gebracht hat.
Hilfreich dabei sind folgende Fragen:
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Entsprach der Arbeitsalltag seinen Vorstellungen?
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Was hat er so erwartet, was hat ihn überrascht?
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Konnte er seine Ziele erreichen oder musste er während des Praktikums nachjustieren?
-
Wie zufrieden ist er mit dem Praktikum und den Erfahrungen, die er dabei gesammelt hat?
Daneben sollte der Praktikant erläutern, wie sich die gewonnenen Erkenntnisse und Eindrücke auf seine Berufsorientierung und die weitere Gestaltung des Studiums auswirken werden.
Er sollte beantworten, ob er sich vorstellen kann, in dem Beruf, den er kennengelernt hat, zu arbeiten. Falls nicht, sollte der Praktikant diese Ansicht begründen und mögliche Alternativen nennen.
Der Praktikumsbericht in den Naturwissenschaften
Ein naturwissenschaftlicher Praktikumsbericht ist anders aufgebaut als ein Bericht für ein Schülerpraktikum oder in den Sozialwissenschaften. Die Grundlage bildet ein zuvor erstelltes Versuchsprotokoll.
Deshalb ist wichtig, das Protokoll bereits während des Praktikums sorgfältig zu führen und alles Wichtige zu notieren.
Der Praktikumsbericht als solcher gliedert sich dann in das Deckblatt, das Versuchsprotokoll, den Versuchsbericht und ein Literaturverzeichnis.
Das Deckblatt listet alle grundlegenden Informationen auf. Neben den persönlichen Daten des Praktikanten und Angaben zum Professor oder Praktikumsleiter, der das Praktikum betreut hat, spielt der Titel oder das Thema des Versuchs die zentrale Rolle.
Im Versuchsprotokoll beschreibt der Praktikant den Aufbau des Versuchs. Außerdem dokumentiert er die Durchführung und die gewonnenen Messwerte.
Weil äußere Einflüsse Auswirkungen auf den Versuch haben können, sollte der Praktikant auch die Umgebungsgrößen benennen. Die verwendeten Messgeräte und mögliche Fehlerquellen sollten ebenfalls im Versuchsprotokoll stehen.
Im Versuchsbericht stellt der Praktikant einen Bezug zwischen seinen Ergebnissen und der Fragestellung oder dem gewählten Thema her. In aller Regel verläuft ein Versuch nicht geradlinig, sondern erfordert mehrere Anläufe und Korrekturen.
Deshalb sollte der Praktikant alle Berechnungen während des Versuchs in seine Auswertung einfließen lassen, auch Fehlerrechnungen. Die Ergebnisse kann er in Tabellen und Diagrammen veranschaulichen. Zum Schluss zieht er ein Fazit.
Im Literaturverzeichnis führt der Praktikant alle Bücher, Fachartikel und sonstigen Quellen, die er mit Blick auf seinen Versuch benutzt hat, vollständig und in alphabetischer Reihenfolge auf. Damit ist der naturwissenschaftliche Praktikumsbericht fertig.
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Thema: Praktikumsbericht schreiben – Infos und Tipps, Teil 2
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