Infos und Tipps: So geht Zitieren richtig
Ob in einem Aufsatz, der Abschlussarbeit, der schriftlichen Prüfung, einer Präsentation oder im Berichtsheft:
An vielen Stellen wird das eine oder andere Zitat notwendig. Allerdings herrscht oft Unsicherheit darüber, wie denn eigentlich richtig zitiert wird.
Schließlich soll das passende Zitat an der richtigen Stelle ja Pluspunkte bringen und die Arbeit oder den Eintrag aufwerten. Zu einem unbeabsichtigten Plagiat soll der Aufsatz nicht werden und Abzüge wegen falsch zitierter Quellen oder gar echten Ärger soll es auf keinen Fall geben. Mit ein paar Infos und Tipps ist es aber gar nicht so schwer, richtig zu zitieren.
Wie es geht, erklärt die folgende Übersicht:
So geht Zitieren richtig
Ein Zitat ist eine wörtliche Wiederholung von einer Passage aus einer anderen Quelle. Der Verfasser schreibt also keine Angaben oder Aussagen auf, die er in seinen eigenen Worten formuliert. Er greift auch nicht auf Infos aus einer anderen Quelle zurück und formuliert diese um. Stattdessen schreibt er, ganz einfach erklärt, eine Textstelle wortwörtlich bei einem anderen Autor ab.
Damit aber offensichtlich ist, dass es sich um ein Zitat handelt, und nicht der Verdacht aufkommt, der Verfasser würde die zitierte Stelle als seine eigene ausgeben, muss das Zitat gekennzeichnet werden.
Dies erfolgt, indem es in Anführungszeichen gesetzt wird. Vor dem ersten Wort und nach dem letzten Wort des Zitats steht also jeweils ein Anführungszeichen.
Das Zitat wortwörtlich wiederzugeben, bedeutet, dass die Passage tatsächlich genauso übernommen wird, wie sie im Original abgedruckt ist. Es werden also weder irgendwelche Wörter ausgetauscht noch wird etwas an der Schreibweise, der Grammatik oder der Zeichensetzung verändert. Selbst wenn das Original Fehler enthält, muss der Verfasser sie übernehmen.
Allerdings kann er darauf hinweisen, dass der jeweilige Fehler so im Zitat steht und nicht auf seine Kappe geht. Als Hinweis wird hierfür ein [sic] hinter dem entsprechenden Fehler verwendet. Eine Ausnahme in Sachen Rechtschreibung gilt nur dann, wenn das Zitat in die Satzmitte gesetzt wird.
In diesem Fall ist es erlaubt, das erste Wort des Zitats kleinzuschreiben. Umgekehrt kann das Anfangswort großgeschrieben werden, wenn das Zitat an den Satzanfang gesetzt wird und im Original mit einem kleinen Buchstaben beginnt.
Enthält das Zitat eine besonders wichtige Aussage oder ein Schlüsselwort, darf der Verfasser diese Stelle durch Unterstreichen, Fett- oder Kursivdruck hervorheben. Allerdings muss er dann kennzeichnen, dass er für die Hervorhebung verantwortlich ist und die Betonung im Original so nicht vorkommt.
Diese Kennzeichnung erfolgt durch den Hinweis [Markierung nicht im Original]. Manchmal ist eine Passage zu lang, um sie komplett zu zitieren. Vielleicht enthält die Textstelle zwischendurch auch Infos, die nicht relevant sind. In diesem Fall kann der Verfasser das Zitat kürzen, indem er die ausgelassenen Stellen durch drei Punkte ersetzt. Vor und nach den Punkten stehen jeweils Leerzeichen.
Eine andere Variante ist, die Punkte in eckige Klammern zu setzen. Auch zusätzliche Informationen wie beispielsweise Ortsangaben oder Jahreszahlen darf der Verfasser einfügen, wenn sie für ein besseres Verständnis notwendig sind. Seine Einschübe markiert der Verfasser, indem er die Info selbst in eckige Klammern und den Einschub als solches in runde Klammern setzt, also ([Info]).
Und ganz wichtig: Wenn der Verfasser ein Zitat verwendet, muss die Aussage oder Absicht des Originalautors erhalten bleiben. Es ist also nicht zulässig, ein Zitat aus dem Zusammenhang zu reißen und so in den eigenen Text einzubetten, dass es durch den eigenen Text einen anderen Sinn bekommt.
Zum besseren Verständnis noch ein Beispiel:
Original | Zitat |
Der Mai wird auch Wonnemonat genannt. Die Tage sind besonders lang und das Wetter erfreut oft durch Sonnenschein, bei angenehm warmen, aber noch nicht heißen Temperaturen. Traditionell ist der Mai auch der Monat, in dem besonders viele Ehen geschlossen werden. | “Der Mai [Markierung nicht im Original] wird auch Wonnemonat genannt. Die Tage sind besonders lang und das Wetter erfreut oft durch Sonnenschein, … . Traditionell ist der Mai auch der Monat, in dem besonders viele Ehen geschlossen werden.” |
Richtiges Zitieren – Infos und Tipps im kompakten Überblick
- Der Anfang und das Ende des Zitats werden durch Anführungszeichen markiert.
- Die zitierte Passage wird wortwörtlich wiedergegeben.
- Die Schreibweise des Originals wird unverändert übernommen.
- Alle Veränderungen durch den Verfasser werden gekennzeichnet. Dies erfolgt bei
- Hervorhebungen durch [Markierung nicht im Original],
- ausgelassenen/gekürzten Stellen durch … oder […],
- eingefügten Zusatzinfos durch ([Info]),
- Hinweisen auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler im Original durch [sic].
Die korrekte Quellenangabe
- Nun ist es aber noch nicht damit getan, dass der Verfasser das Zitat richtig wiedergibt. Stattdessen muss er auch anführen, woher sein Zitat stammt. Die Quellenangabe kann als Fußnote auf der Seite, auf der das Zitat steht, angeordnet sein. Beinhaltet eine Arbeit viele Zitate, bietet sich stattdessen oder zusätzlich dazu ein Quellenverzeichnis an.
Die Quelle selbst wird wie folgt angegeben:
- Zuerst wird der Originalautor genannt. Dabei werden der Nachname und der Vorname, getrennt durch ein Komma, angegeben.
- Hinter dem Namen des Originalautors wird das Jahr, in dem das zitierte Werk erschienen ist, aufgeführt. Das Erscheinungsjahr wird in runde Klammern gesetzt.
- Auf die Angabe des Erscheinungsjahres folgen ein Doppelpunkt und dahinter der Titel des zitierten Werks. Nach dem Titel, sofern vorhanden mit Untertitel, wird ein Punkt gesetzt.
- Handelt es sich bei dem zitierten Werk um ein Buch, wird nach dem Titel in runden Klammern die Auflage genannt.
- Als nächstes folgen die Angaben von Erscheinungsort und Verlag. Zwischen diese beiden Angaben wird ein Doppelpunkt und nach dem Namen des Verlags ein Komma gesetzt.
- Als letzte Information wird die Seite genannt, auf der das Zitat steht. Erstreckt sich das Zitat über zwei Seiten, wird ein kleines f hinter der Seitenzahl platziert. Geht das Zitat im Originalwerk über mehr als zwei Seiten, wird dies durch ein ff angegeben. Die Quellenangabe endet schließlich mit einem Punkt.
Zum Verständnis auch hierzu ein Beispiel für eine Quellenangabe:
Nachname, Vorname (2015): Der Wonnemonat Mai. (1. Auflage) Stadt: Verlag, Seite 10. |
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