Modernisierte Ausbildungsberufe ab August 2012

Übersicht über die modernisierten Ausbildungsberufe, die ab August 2012 in Kraft treten 

1. Teil 

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Wie in jedem Jahr gibt es auch im Jahr 2012 einige Änderungen im Zusammenhang mit Ausbildungsberufen. Neue Ausbildungsberufe sind dabei zwar nicht vorgesehen, dafür wurden aber fünf Ausbildungsverordnungen modernisiert.

Die folgende Übersicht stellt die modernisierten Ausbildungsberufe, die ab August 2012 in Kraft treten, vor. In diesem ersten Teil geht es dabei um die Ausbildungsberufe Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen, Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r sowie Schilder- und Lichtreklamehersteller/in.

Im zweiten Teil folgen dann die beiden modernisierten Ausbildungsberufe Schornsteinfeger/in und Verfahrenstechniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik.  

Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Bei diesem Ausbildungsberuf handelt es sich um einen Beruf, der als Monoberuf im Öffentlichen Dienst angeboten wird. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet als duale Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Durch die Modernisierung soll das bisherige Berufsbild an die Entwicklung der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung angepasst werden, beispielsweise im Hinblick auf neu eingeführte Organisationsmodelle, die Zentralisierung von Dienstleistungen oder die veränderten Aufgaben durch das Sozialgesetzbuch.

Im Vordergrund des modernisierten Ausbildungsberufes steht, Kundenanliegen zu erfassen und die daraus resultierenden Arbeitsabläufe zu beherrschen. Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen sollen in der Lage sein, Auskünfte zu erteilen und komplexe Anliegen selbstständig zu bearbeiten, sowohl unter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften als auch im Hinblick auf Qualität, Effektivität und Effizienz. Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen nehmen Arbeitsuchend- und Arbeitslosmeldungen auf, bearbeiten Anträge auf Geldleistungen, kümmern sich um Leistungen des Familienleistungsausgleichs und sind im Bereich der Berufsberatung, der Arbeitsvermittlung und des Fallmanagements von weiteren Sozialleistungen wie der Kinderbetreuung oder der Schuldnerberatung tätig.

Intern gehören Dienstleistungen in den Bereichen Personal, Finanzen und Controlling in ihren Aufgabenbereich. Arbeitsplätze finden Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen in erster Linie in Agenturen für Arbeit, in gemeinsamen Einrichtungen von Arbeitsagenturen und Kommunen, in Familienkassen und bei zugelassenen Trägern.

Anders als bislang ist das neue Berufsbild stärker auf die Kommunikation mit Kunden, die Teamarbeit, den Dienstleistungsgedanken und die Anwendung geänderter Rechtsvorschriften ausgerichtet.

Die modernisierte Ausbildungsverordnung soll zum 01. August 2012 in Kraft treten und damit die Ausbildungsverordnung zum/r Fachangestellten für Arbeitsförderung von 1999 ersetzen, die zuletzt Ende 2003 geändert wurde.   

Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellter/r

Die neue Ausbildungsverordnung tritt aller Voraussicht nach zum 01. August 2012 in Kraft und ersetzt damit die bisherige Ausbildungsverordnung von 1993.

Durch die Modernisierung soll das Berufsbild insbesondere den steigenden Anforderungen bei den kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Aufgabenstellungen im Apothekenbetrieb und den veränderten Anforderungen in der Gesundheitsvorsorge Rechnung tragen.

Geprägt ist der neue Ausbildungsberuf hauptsächlich durch Themenbereiche wie Marketing, Preisbildung, kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Beratung und Verkauf von freiverkäuflichen Arzneimitteln und apothekenüblichen Dienstleistungen, Arbeitsorganisation und Umweltschutz.

Zudem sieht die modernisierte Ausbildungsverordnung eine stärkere Ausrichtung auf die Kommunikation mit Kunden und Teamarbeit vor.

Die Ausbildung ist dual aufgebaut und um die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule zu intensiveren, ist ein Marketingprojekt vorgesehen. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte arbeiten in Apotheken, bei Krankenkassen, bei Apothekerkammern und -verbänden, im pharmazeutischen Großhandel und in der Pharmaindustrie.

Zu ihren Aufgaben gehört es, Preise für Arzneimittel sowie apothekenübliche Waren und Dienstleistungen zu bilden, die Leistungen mit verschiedenen Kostenträgern abzurechnen sowie Tätigkeiten nach Apothekenbetriebsordnung durchzuführen und zu dokumentieren. Sie bearbeiten Beschaffungs- und Warenwirtschaftsprozesse und tragen durch die kaufmännische Steuerung zu einem reibungslosen Ablauf des Apothekenbetriebs bei.   

Schilder- und Lichtreklamehersteller/in

Die letzte Änderung dieses Ausbildungsberufes erfolgte 1999. Seitdem sind jedoch zahlreiche neue Techniken und Verfahren entstanden, die dazu geführt haben, dass sich viele Betriebe spezialisiert haben und heute nicht mehr den gesamten Prozess vom Entwurf bis zur Endmontage abdecken. Aus diesem Grund wurde es notwendig, nun auch die Ausbildung zu modernisieren und damit den mitunter sehr unterschiedlichen Betriebsstrukturen Rechnung zu tragen.

Die modernisierte Ausbildungsverordnung, die im August 2012 in Kraft treten soll, sieht künftig zwei Ausbildungsschwerpunkte vor. So kann sich der Azubi entweder für den Schwerpunkt Technik, Montage und Werkeelektrik/-elektronik oder für den Schwerpunkt Grafik, Druck und Applikation entscheiden. Die Ausbildungsdauer beträgt nach wie vor drei Jahre.

Eine weitere Neuerung ergibt sich durch die gestreckte Gesellenprüfung, die die bisherige Zwischenprüfung und Abschlussprüfung ersetzt. Im Rahmen der gestreckten Gesellenprüfung gliedert sich die Prüfung in zwei Teile, die zeitlich voneinander getrennt sind, aber beide in die abschließende Gesamtbewertung einfließen.  

Schilder- und Lichtreklamehersteller decken im Rahmen ihrer Berufstätigkeit mit der Grafik, der Malerei, der Fotografie, der Elektrik, der Glaserei, der Schlosserei, der Metall- und der Holzbearbeitung, der Vergoldung, der Kunststofftechnik und der Neon-Glasbearbeitung bis zu zwölf verschiedene Arbeitsbereiche ab. Sie sind für den Entwurf, die Gestaltung und die Umsetzung von Leitsystemen, Kommunikations- und Werbemaßnahmen sowie Messe- und Ausstellungsständen für den Innen- und den Außenbereich zuständig.

Je nach Auftrag arbeiten sie manuell und rechnergestützt mit unterschiedlichen Materialien und Techniken, wobei immer auch technische, physikalische und statische Aspekte berücksichtigt werden müssen. Neben dem Entwurf und der Umsetzung gehören aber auch die Montage, Wartung und Demontage von beleuchteten, unbeleuchteten und selbstleuchtenden Schildern in ihren Aufgabenbereich. Ausbildungs- und Arbeitsplätze finden Schilder- und Lichtreklamehersteller bei Handwerksbetrieben, bei Messebaufirmen und in Werbeagenturen.

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