Kein Ausbildungsplatz in Sicht? 8 mögliche Alternativen

Kein Ausbildungsplatz in Sicht? 8 mögliche Alternativen

Wenn das Ende der Schulzeit immer näher rückt, trotz zahlreicher Bewerbungen aber kein Ausbildungsplatz in Sicht ist, ist das kein Grund, um panisch zu werden. Obwohl es einen Azubi-Mangel und sehr viele freie Lehrstellen gibt, bleiben viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz.

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Kein Ausbildungsplatz in Sicht 8 mögliche Alternativen

Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die berufliche Zukunft doch noch auf den richtigen Weg zu bringen. Wichtig dabei ist, die Zeit zwischen dem Schulabschluss und dem Start ins Berufsleben nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.

Stattdessen sollte der Jugendliche unbedingt Qualifikationen sammeln, die seinen Lebenslauf aufwerten und so die Chancen in der nächsten Bewerbungsphase erhöhen. Doch was genau kann der Jugendliche tun?

Wir nennen acht mögliche Alternativen, wenn kein Ausbildungsplatz in Sicht ist!:

  1. Die Nachvermittlung nutzen

Die sogenannte Nachvermittlung ist ein Angebot der Arbeitsagentur. Die Arbeitsämter haben Zugriff auf einen Pool, in dem alle offenen Lehrstellen erfasst sind. Zwischen Oktober und Dezember organisieren sie dann spezielle Veranstaltungen, bei denen Jugendliche, die noch suchen, einen Ausbildungsplatz finden können.

Viele Unternehmen sind bei ihrer Suche nach Lehrlingen nicht erfolgreich. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass Unternehmen kurzfristig entscheiden, weitere Azubis einzustellen.

Oder sie suchen Ersatz für Azubis, die abgesprungen sind. Über die Nachvermittlung kann es so noch im aktuellen Jahr mit einer Lehrstelle klappen.

  1. Den Berufswunsch überdenken

Viele Jugendliche haben einen ganz bestimmten Beruf im Kopf und schießen sich darauf ein. Ihre Bewerbungen konzentrieren sie dann auch ausschließlich auf Lehrstellen in diesem einen Wunschberuf.

Natürlich ist es wichtig, für sich zu wissen, in welche Richtung es beruflich gehen soll. Aber sinnvoll ist, auch Berufe in Betracht zu ziehen, die mit dem Wunschberuf verwandt sind oder ihm ähneln.

Möchte der Jugendliche zum Beispiel Tierpfleger werden, wird er sich vermutlich nicht für eine Tätigkeit im Lebensmitteleinzelhandel oder einen klassischen Handwerksberuf interessieren.

Aber es gibt viele Berufe mit durchaus ähnlichen Aufgabenbereichen, die mitunter ganz unterschiedlich heißen. Und es kann gut sein, dass es in einem Beruf mit einem vergleichbaren Tätigkeitsfeld einfacher ist, eine Lehrstelle zu finden.

Ratsam ist deshalb, selbst nach verwandten Berufen zu recherchieren oder sich an die Berufsberatung zu wenden.

  1. Ein Berufsvorbereitungsjahr machen

Hat der Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen, kann er als Überbrückung ein Berufsvorbereitungsjahr absolvieren. Je nach Bundesland heißt dieses Jahr auch Berufseinstiegsjahr oder Berufsorientierungsjahr. Das Angebot richtet sich an Schulabgänger ohne Abschluss und mit Hauptschulabschluss.

Im Verlauf des Jahres lernt der Schüler verschiedene Berufsfelder kennen und eignet sich an der Berufsschule Schlüsselqualifikationen und berufliches Wissen an. Außerdem kann er das Schulwissen nachholen, das er versäumt hat und für erfolgreiche Bewerbungen braucht.

Je nach Bundesland und Angebot kann der Schüler den verpassten Schulabschluss erwerben, teilweise wird das Jahr sogar einem Realschulabschluss gleichgestellt.

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  1. Ein Berufsgrundbildungsjahr absolvieren

Das Berufsgrundbildungsjahr findet an Berufsschulen statt. Der Schüler erwirbt hier ein Jahr lang Kenntnisse und Fähigkeiten, die er in seinem Wunschberuf braucht.

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Ein großer Pluspunkt dabei ist, dass das Berufsgrundbildungsjahr später auf die Ausbildungsdauer angerechnet werden kann.

  1. Eine Einstiegsqualifizierung erwerben

Dass es bisher nicht mit einer Lehrstelle geklappt hat, muss zwar nicht unbedingt, kann aber an der Qualifikation liegen. In diesem Fall bietet sich eine sogenannte Einstiegsqualifizierung, kurz EQ, an. Die EQ ist eine Maßnahme, die sechs bis zwölf Wochen lang dauert.

Der Jugendliche lernt dabei einen Betrieb und einige Inhalte einer Ausbildung kennen. Außerdem sammelt er erste Erfahrungen im Berufsleben. Am Ende der EQ erhält er ein Zertifikat von der IHK.

Teilweise ist eine EQ mit der Möglichkeit verknüpft, von dem Betrieb übernommen zu werden, in dem die Maßnahme stattgefunden hat. Doch selbst wenn nicht, wertet das Zertifikat die Bewerbungsmappe deutlich auf.

  1. Eine weiterführende Schule besuchen

Hat der Schüler die Schule mit der mittleren Reife beendet und dabei einen ordentlichen Schulabschluss erzielt, kann er gleich wieder in die Schule zurückkehren und die Zeit bis zum Start der nächsten Ausbildungen nutzen, um einen höheren Schulabschluss zu erwerben.

Bei der mittleren Reife bietet sich die Fachhochschulreife oder das Abitur an. Der Vorteil vom höheren Schulabschluss besteht nicht nur darin, dass die Chancen auf eine Lehrstelle steigen.

Vielmehr erhält der Schüler auch Zugang zu einer Hochschule, falls er sich anstelle einer Berufsausbildung für ein duales oder klassisches Studium entscheidet.

  1. Einen Freiwilligendienst einschieben

Es gibt eine Reihe von Diensten, die zur Auswahl stehen. So kann der Schüler zum Beispiel den Bundesfreiwilligendienst absolvieren oder sich für ein freiwilliges Jahr im sozialen, ökologischen, kulturellen oder sportlichen Bereich entscheiden. Auch der freiwillige Wehrdienst bei der Bundeswehr ist natürlich eine Option.

Ein Freiwilligendienst eignet sich sehr gut, um eine Zeit sinnvoll zu überbrücken, ein Berufsfeld kennenzulernen und erste praktische Erfahrungen zu sammeln.

Er ist aber auch eine interessante Lösung, wenn sich der Schüler noch gar nicht für einen Beruf entschieden hat und sich erst beruflich orientieren möchte, bevor er sich festlegt.

  1. Praktika machen oder einen Nebenjob suchen

Bloß weil es nicht mit einem Ausbildungsplatz geklappt hat, heißt das nicht, dass der Schüler nicht schon erste Schritte im Berufsleben gehen kann. Ein Praktikum oder ein Nebenjob ermöglichen, in einen Beruf hineinzuschnuppern und Kontakte zu knüpfen.

Klappt die Zusammenarbeit gut, stellt das Unternehmen den Praktikanten oder Mitarbeiter vielleicht als Azubi ein.

Schließlich kennen sich beide Seiten bereits. Bildet das Unternehmen selbst nicht aus, hat der Schüler ein Zeugnis in seiner Bewerbungsmappe, das ihm in der nächsten Bewerbungsrunde Pluspunkte einbringen kann.

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Mareike Dietzbach, - Personalerin und Ausbilderin, Simon Schneider, Ausbilder und Bewerbungstrainer und Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer, Arbeitgeber und Betreiber dieser Webseite, Ferya Gülcan, Unternehmerin, Arbeitgeberin, schreiben hier Wissenswertes zum Thema Ausbildung, Berufe, Praktikum, Berichtsheftführung mit vielen Tipps und Ratgebern für Auszubildene, Schüler und Umschüler, Studenten und Jobsuchende.

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