5 Tipps fürs Online-Vorstellungsgespräch
Dass Unternehmen Ausbildungsplätze und freie Stellen online ausschreiben und Bewerber ihre Bewerbungen über digitale Wege einreichen, ist mittlerweile fast schon selbstverständlich. Doch seit einiger Zeit werden auch Online-Vorstellungsgespräche zunehmend beliebter. Statt geeignete Kandidaten in die Firma einzuladen, finden die Gespräche immer öfter als Video-Interviews statt.
Ein Grund dafür ist, dass Unternehmen ihre Suche nach neuen Azubis und Mitarbeitern nicht nur auf die Region beschränken, sondern deutschlandweit und teils sogar international ausrichten. Online-Gespräche machen es einfacher, Bewerber unabhängig davon, wo sie gerade wohnen, in das Auswahlverfahren einzubinden.
Ein anderer Grund ist der geringere Zeit- und Kostenaufwand. Das Vorbereiten und Durchführen von Vorstellungsgesprächen nimmt viel Zeit in Anspruch, sowohl für das Unternehmen als auch für die Bewerber.
Online-Gespräche können das ganze Verfahren spürbar beschleunigen. Nebenbei sinken auch die Kosten, denn die Ausgaben für die Anfahrt und eventuell eine Übernachtung fallen weg.
Doch wenn Bewerber bisher keine oder nur wenig Erfahrung mit Bewerbungsgesprächen online haben, sind sie oft unsicher, was sie beachten müssen.
Wir haben deshalb 5 Tipps fürs
Online-Vorstellungsgespräch zusammengestellt:
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Inhalt
Für die notwendige technische Ausstattung sorgen
Möchte das Unternehmen kein reines Telefoninterview führen, sondern soll ein echtes Online-Vorstellungsgespräch per Video stattfinden, braucht der Bewerber neben der Internetverbindung eine Kamera und ein Mikrofon.
Ein externes Mikrofon und eine separate Kamera sind für das Jobinterview aber nicht notwendig. Die Geräte, die standardmäßig in den Computer, den Laptop oder das Tablet eingebaut sind, reichen in aller Regel vollkommen aus.
Wichtig ist, dass der Bewerber für eine stabile Internetverbindung sorgt. Denn wenn es ständig Störungen gibt oder die Verbindung gar mitten im Gespräch abbricht, kommt nur schwer ein vernünftiger Austausch zustande. Meist ermöglicht es die Software, sowohl das Bild als auch den Ton vorab zu testen.
Der Bewerber sollte deshalb einen Freund darum bitten, probeweise einen Videoanruf durchzuführen. So kann er die Einstellungen überprüfen und sicherstellen, dass beim Online-Vorstellungsgespräch alles gut klappt.
Das Unternehmen wird dem Bewerber im Vorfeld mitteilen, über welchen Dienst das Gespräch stattfinden wird. Hat der Bewerber bei dem Dienst noch kein Profil, sollte er bei der Einrichtung auf einen seriösen Profilnamen achten. Am besten wählt er einfach seinen Vor- und Nachnamen.
Das wirkt professioneller als irgendeine Fantasiebezeichnung. Besteht bereits ein Profil, sollte es der Bewerber aktualisieren. Dabei sollte er ein aktuelles und seriöses Foto hochladen und witzige oder missverständliche Abwesenheitsnotizen in der Statusanzeige entfernen.
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Die richtige Umgebung schaffen
Neben der Technik spielt auch die Umgebung eine wichtige Rolle. Genauso wie bei einem klassischen Bewerbungsgespräch geht es schließlich auch beim Online-Vorstellungsgespräch darum, sich möglichst optimal zu präsentieren.
Dazu gehört eine vorteilhafte Kameraperspektive. Die Kamera sollte so positioniert sein, dass der Gesprächspartner den Bewerber gut sieht. Optimal ist ein Bildausschnitt, der das ganze Gesicht und den Oberkörper des Bewerbers einfängt.
Auf diese Weise kann der Bewerber nämlich nicht nur über Worte, sondern auch mit Mimik und Gestik kommunizieren. Wichtig ist außerdem, dass die Beleuchtung entweder schräg von der Seite oder von vorne kommt. Andernfalls sitzt der Bewerber im Schatten.
Wenn das Gespräch stattfindet, sitzt der Bewerber nicht in einem Büroraum des Unternehmens, sondern bei sich zu Hause. Einerseits kann das dazu beitragen, dass sich der Bewerber wohler fühlt und weniger nervös ist.
Doch andererseits sollte er bedenken, welchen Eindruck der Hintergrund vermittelt, den er Gesprächspartner sieht. Ein chaotisches Jugendzimmer, leere Flaschen von der letzten Party oder der laufende Fernseher wirken nicht unbedingt professionell.
Außerdem sollte der Bewerber sicherstellen, dass er das Gespräch ungestört führen kann. Die kleinen Geschwister, die plötzlich ins Zimmer platzen, oder die laute Baustelle vor dem Fenster erschweren das Interview genauso wie das Handy, das ständig piepst.
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Angemessen kleiden
Auch wenn das Online-Vorstellungsgespräch nicht vor Ort in der Firma stattfindet, heißt das nicht, dass sich der Bewerber im bequemen Schlabber-Look vor die Kamera setzen sollte. Vielmehr sollte er das Outfit wählen, das er sonst bei einem klassischen Bewerbungsgespräch getragen hätte.
Denn unterm Strich ist das Video-Interview ein ganz normales, richtiges Vorstellungsgespräch, nur eben in einer anderen Umgebung.
Mit welchem Outfit der Bewerber gut beraten ist, hängt von der Branche, dem Unternehmen und dem Beruf ab. Hilfreich ist, wenn der Bewerber vorab einen Blick auf die Fotos wirft, die auf der Webseite des Arbeitgebers veröffentlicht sind. Dort kann er sich einen Eindruck vom üblichen Dresscode verschaffen und seine Kleidung entsprechend auswählen.
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Inhaltlich auf das Online-Vorstellungsgespräch vorbereiten
Wie schon erwähnt, unterscheidet sich ein Online-Vorstellungsgespräch letztlich nicht von einem klassischen Bewerbungsgespräch. Der Bewerber sollte also damit rechnen, dass ihm der Gesprächspartner die Fragen stellt, die üblicherweise bei einem Vorstellungsgespräch besprochen werden.
Dabei sind Unternehmen oft vor allem zwei Dinge wichtig. Der erste Punkt ist, dass sich der Bewerber mit dem Arbeitgeber befasst hat und plausibel erklären kann, warum er genau hier arbeiten möchte.
Der andere Punkt ist, dass der Bewerber aufzeigen sollte, worin seine Stärken liegen und was er für den Job mitbringt.
Letztlich sollte der Bewerber also seine Motivation für die Stelle vermitteln können. Dabei geht es aber nicht darum, dass er sich Antworten zurechtlegt und auswendig lernt. Punkten kann er, wenn er authentisch bleibt und ehrlich rüberbringt, was ihn zum idealen neuen Teammitglied macht.
Das ist beim Online-Vorstellungsgespräch nicht anders als bei einem klassischen Jobinterview.
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Die richtigen Schwerpunkte setzen
Ein Vorstellungsgespräch, das online stattfindet, muss nicht unbedingt das ganze Bewerbungsgespräch ersetzen. Oft dient es eher als eine Art Vorgespräch, an das sich noch ein Einstellungsgespräch vor Ort anschließt.
Wichtig ist deshalb, dass der Bewerber die richtigen Schwerpunkte setzt.
Im Online-Interview sollte er sich in erster Linie auf seine fachliche und persönliche Eignung konzentrieren. Fragen nach der Vergütung, den Arbeitszeiten, dem Ausgleich von Überstunden oder dem Urlaub sind zwar auch wichtige Punkte. Aber solche Dinge können später noch geklärt werden. Erst einmal ist wichtig, den Arbeitgeber von der Motivation für den Job zu überzeugen.
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Thema: 5 Tipps fürs Online-Vorstellungsgespräch
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