Infos und Tipps zur Suche nach einem Praktikumsplatz, 1. Teil

Infos und Tipps zur Suche nach einem Praktikumsplatz, 1. Teil

Noch in der Schulzeit, vor oder während der Ausbildung, vor dem Antritt eines neuen Jobs: Bei fast jedem steht irgendwann ein Praktikum an.

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Praktikum suchen

Je nachdem, wann, wo und warum das Praktikum stattfindet, gestaltet sich sein Ablauf zwar etwas anders. Auch die Dauer variiert. Aber eines gilt für alle Praktika: Zunächst einmal muss ein passender Praktikumsplatz her.

Grundsätzlich macht es keinen großen Unterschied, ob es ein Praktikum, ein Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle werden soll. Denn die Suche verläuft weitestgehend gleich. Die Unterschiede liegen eher im Detail.

So stehen bei der Bewerbung die Motivation und die persönlichen Stärken im Vordergrund. Eigentlich ist das aber auch ganz logisch. Wenn ein Praktikum ansteht, ist der Praktikant schließlich noch am Anfang seiner beruflichen Karriere.

Viel praktische Berufserfahrung, mit der er punkten könnte, hat er zu diesem Zeitpunkt meist nicht. Nur: Wie findet der Praktikant eine passende Stelle? Wie sollte er bei der Bewerbung vorgehen? Und wann macht ein Praktikum überhaupt Sinn? In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps zur Suche nach einem Praktikumsplatz zusammengestellt.

Dabei klären wir im 1. Teil Grundsätzliches
und kümmern uns um die Suche:

 

Was ist ein Praktikum überhaupt?

Bei einem Praktikum geht es in erster Linie darum, in eine Branche oder einen Beruf hineinzuschnuppern und erste Berufserfahrung zu sammeln. Durch das Praktikum kann der Praktikant den Arbeitsalltag in einem bestimmten Bereich direkt vor Ort kennenlernen.

Außerdem kann er Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, die bei der Tätigkeit wichtig sind. Und der Praktikant kann Wissen und Können, das er schon mitbringt, anwenden und ausbauen. Im Unterschied zur Schule geht es bei einem Praktikum also weniger um die Theorie, sondern vor allem um die Praxis.

Allerdings gibt es das Praktikum in verschiedenen Varianten. So lassen sich Praktika in drei Gruppen einteilen:

 

  1. Schülerpraktika

Ein Schülerpraktikum findet während der Schulzeit statt. Es ist im Lehrplan vorgesehen und steht meist irgendwann zwischen dem 8. und dem 11. Schuljahr auf dem Programm. Weil der Praktikant zu dieser Zeit noch in die Schule geht, wird das Schülerpraktikum manchmal auch als Schulpraktikum bezeichnet.

Die Dauer eines Schülerpraktikums beträgt üblicherweise eine bis zwei Wochen. Durch das Schülerpraktikum werden zwei Ziele verfolgt. So soll der Schüler zum einen erste Einblicke ins Arbeitsleben bekommen. Und zum anderen soll ihm das Praktikum dabei helfen, sich beruflich zu orientieren.

 

  1. Pflichtpraktika

Ein Pflichtpraktikum ist ein Praktikum, das der Praktikant absolvieren muss. Dabei kann so ein Pflichtpraktikum vor der Ausbildung anstehen und die Voraussetzung dafür sein, dass der Praktikant die Ausbildung überhaupt anfangen kann. Oder es sind während der Ausbildung ein oder mehrere Pflichtpraktika vorgeschrieben.

In diesem Fall muss der Praktikant die Praktika absolvieren, damit er seine Ausbildung fortsetzen oder beenden kann. Das Ziel von einem Pflichtpraktikum ist, dass der Praktikant sein Theoriewissen praktisch anwendet und berufsrelevante Erfahrungen sammelt.

 

  1. Freiwillige Praktika

Anders als ein Schüler- oder ein Pflichtpraktikum absolviert der Praktikant ein freiwilliges Praktikum, weil er sich von sich aus dafür entschieden hat. Dabei kann sein Ziel sein, einen Beruf kennenzulernen oder sich eine Branche näher anzuschauen.

Vielleicht möchte sich der Praktikant aber auch Kenntnisse aneignen, die ihm bisher fehlen. Oder der Praktikant möchte das Praktikum nutzen, um eine Zeit ohne Beschäftigung zu überbrücken und nebenbei Kontakte zu knüpfen.

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Aber: Ein Praktikum ist kein Ferienjob!

Es gibt bezahlte Praktika. Arbeitet der Praktikant beispielsweise als Werksstudent für ein Unternehmen, wird seine Tätigkeit oft vergütet. Und auch so bekommt der Praktikant manchmal eine kleine Aufwandsentschädigung. Allerdings geht es bei einem Praktikum nicht ums Geld.

Und ein Praktikum ist kein Job im klassischen Sinne. Das Ziel von einem Praktikum ist vielmehr, dass der Praktikant Einblicke in einen Beruf bekommt und praktisches Wissen sammelt.

 

Wann ist ein Praktikum sinnvoll?

Bei einem Schüler- und einem Pflichtpraktikum stellt sich die Frage nach dem Sinn nicht. Denn diese beiden Praktika muss der Praktikant absolvieren. Ob er will oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Anders sieht die Sache bei freiwilligen Praktika aus. Sie können für die berufliche Zukunft nützlich und wertvoll sein.

Zunächst einmal ist ein Praktikum eine gute Orientierungshilfe. Das gilt vor allem dann, wenn der Praktikant noch nicht so genau weiß, was er beruflich machen will. Oder wenn er nicht sicher ist, ob seine Vorstellungen von seinem Wunschberuf mit der Realität übereinstimmen. Durch ein Praktikum kann der Praktikant einen Blick hinter die Kulissen werfen. Auf diese Weise kann er in verschiedene Berufe und Bereiche hineinschnuppern, Neues lernen und praktische Erfahrungen sammeln. Gleichzeitig kann er für sich herausfinden, ob er in diesem Bereich arbeiten möchte.

Ein anderer Punkt ist, dass es Berufseinsteiger auf dem Arbeitsmarkt mitunter recht schwer haben. Gute Leistungen in der Schule und auch eine abgeschlossene Ausbildung sind zwar ein solides Fundament. Aber Arbeitgeber sehen es eben gerne, wenn ein Bewerber schon richtig gearbeitet und sich im Arbeitsalltag bewährt hat. Ein Praktikum kann den Lebenslauf deshalb aufwerten.

Daneben kann ein Praktikum sinnvoll sein, wenn der Praktikant eine längere Zeit überbrücken muss. Beispielsweise zwischen dem Schulabschluss und dem Ausbildungsbeginn. Oder wenn es bisher noch nicht mit einem Job geklappt hat. Das Praktikum vermeidet zum einen eine größere Lücke im Lebenslauf. Zum anderen zeigt der Praktikant, dass er die Zeit genutzt und sich weiterentwickelt hat. Und vielleicht kann er Kontakte knüpfen, die ihm zu einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz verhelfen.

Absolviert der Praktikant sein Praktikum im Ausland, kann er seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und seine interkulturellen Kompetenzen vertiefen. Bewirbt er sich später bei einem großen Unternehmen oder will er irgendwann an einem Standort im Ausland tätig werden, kann ihm das absolvierte Auslandspraktikum Pluspunkte einbringen.

 

Aber Vorsicht!

Insgesamt machen sich Praktika zwar gut im Lebenslauf. Übertreiben sollte es der Praktikant damit aber besser nicht. Denn wenn er als ewiger Praktikant unterwegs ist, könnte der Eindruck entstehen, dass er nicht weiß, was er beruflich eigentlich will. Oder dass es seine Gründe haben muss, dass er keine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle findet.

 

Wie geht der Praktikant bei seiner Suche am besten vor?

Bevor sich der Praktikant nach einer passenden Stelle umsieht, sollte er erst einmal für sich klären, welche Ziele und Absichten er mit seinem Praktikum verfolgt. Möchte er einfach nur in eine Branche hineinschnuppern oder will er einen ganz bestimmten Aufgabenbereich kennenlernen?

Geht es ihm darum, sich gezielt gewisse Kenntnisse anzueignen? Ist sein Ziel, Kontakte zu knüpfen, weil er später beim jeweiligen Unternehmen auch seine Ausbildung machen oder arbeiten will? Oder soll das Praktikum lediglich einen Zeitraum überbrücken, damit keine Lücke im Lebenslauf entsteht?

Je nachdem, was der Praktikant für sich herausholen will, wird die Suche etwas unterschiedlich verlaufen. Denn wenn es beispielsweise nur darum geht, eine Lücke im Lebenslauf zu vermeiden, fällt weniger ins Gewicht, bei welchem Unternehmen das Praktikum letztlich stattfindet. Trotzdem bleibt die Frage, wo der Praktikant nach Praktikumsstellen suchen kann.

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An dieser Stelle hat er mehrere Möglichkeiten:

  • Er kann sich in allgemeinen Stellenbörsen umsehen. In größeren Jobportalen und bei der Arbeitsagentur werden neben Angeboten für Ausbildungen und Jobs oft auch Praktikumsstellen veröffentlicht.
  • In der regionalen Tageszeitung finden sich mitunter Stellenanzeigen für Praktika.
  • Unternehmen schreiben Praktikumsplätze in den internen Stellenbörsen auf ihren Webseiten aus.
  • Es gibt Portale, die sich auf Inserate für Praktika spezialisiert haben. info, Praktika.de, Meinpraktikum.de oder Karriere.Unicum.de sind ein paar Beispiele für solche Praktikumsbörsen.

Möchte der Praktikant sein Praktikum bei einem ganz bestimmten Unternehmen absolvieren, kann er dort auch einfach direkt nachfragen. Denn Unternehmen schreiben nicht unbedingt alle Praktikumsstellen öffentlich aus.

Im 2. Teil nehmen wir uns die Bewerbung um einen Praktikumsplatz vor.

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Mareike Dietzbach, - Personalerin und Ausbilderin, Simon Schneider, Ausbilder und Bewerbungstrainer und Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer, Arbeitgeber und Betreiber dieser Webseite, Ferya Gülcan, Unternehmerin, Arbeitgeberin, schreiben hier Wissenswertes zum Thema Ausbildung, Berufe, Praktikum, Berichtsheftführung mit vielen Tipps und Ratgebern für Auszubildene, Schüler und Umschüler, Studenten und Jobsuchende.

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