Wie wichtig ist die Kleidung im Job?

Wie wichtig ist die Kleidung im Job? 

Inzwischen geht es in der Berufswelt in Sachen Kleiderwahl deutlich lockerer zu als noch vor ein paar Jahren. Viele Unternehmen verzichten komplett auf einen strengen, für alle verbindlichen Dresscode, andere Unternehmen interpretieren die branchenübliche Kleiderordnung großzügiger.

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Vor allem in jungen Branchen wie der IT- und der Medienbranche, aber auch bei den kreativen Berufen etwa in der Werbe- oder Modebranche soll oft ganz bewusst ein cooles, frisches und lässiges Auftreten mit entsprechend modischer Kleidung präsentiert werden.

Angesichts dieser Entwicklung, die übrigens durch den sogenannten Casual Friday eingeläutet wurde, stellt sich aber die Frage: Wie wichtig ist die Kleidung im Job? Spielt sie heute überhaupt noch eine Rolle – oder kann jeder anziehen, was er möchte?: 

Im Job ist die Kleidung nach wie vor sehr wichtig!

Auch wenn selbst Unternehmen in sehr konservativen Branchen wie beispielsweise Banken und Versicherungen mittlerweile oft keinen einheitlichen Dresscode mehr vorgeben, hat die Kleidung im Job keineswegs an Bedeutung verloren. Der Hauptgrund hierfür ist, dass die gute, alte Weisheit „Kleider machen Leute“ noch immer Bestand hat.

Für den ersten Eindruck ist nun einmal das äußere Erscheinungsbild maßgeblich. Das fachliche Können und Wissen kann der Gesprächspartner nicht sehen. Deshalb bleibt ihm zunächst gar nichts anderes übrig, als sich anzuschauen, wie sich sein Gegenüber präsentiert. Trifft er dabei aber auf eine Person im lässigsten Freizeitlook, wird er womöglich die notwendige Sorgfalt, Ernsthaftigkeit und Professionalität vermissen. Folglich ist fraglich, ob ihn das Know-how seines Gegenübers überhaupt noch interessieren wird.

Das mag im ersten Moment vielleicht ungerecht erscheinen, im Alltag ist es aber auch nicht anders. Wer beispielsweise auf Partnersuche ist, dem dürften die inneren Werte einer Person relativ egal sein, wenn ihn diese Person optisch nicht anspricht. In einigen Berufen stellt sich die Frage nach der Kleiderwahl nicht. Ist Berufskleidung vorgeschrieben, muss diese auch getragen werden.

Dies betritt den Fabrikarbeiter genauso wie die Krankenschwester. Ihre Berufsbekleidung ist praktisch und auf die Anforderungen im Berufsalltag ausgerichtet. Zudem sorgt die Uniform für ein einheitliches Erscheinungsbild, sowohl im Hinblick auf die Außenwirkung als auch zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls.

Alle anderen, die keine uniformartige Berufsbekleidung tragen,
sollten folgende Grundregeln und Tipps berücksichtigen:

·         Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist sehr wichtig. Im Zweifel ist eine zu förmliche, konservative und dezente Kleidung besser als ein zu lässiges oder ausgefallenes Outfit.

·         Je mehr Kontakt zu Kunden besteht, desto größer ist die Bedeutung der Kleidung.

·         Je höher die Position im Unternehmen ist, desto zurückhaltender, klassischer und stilvoller sollte die Bekleidung sein. Es passt einfach nicht zusammen, wenn der Abteilungsleiter in Jeans und Schlabberpulli auftaucht, während sein Assistent Anzug und Krawatte trägt.

·         Eine gute Orientierungshilfe ist die eigene Wahrnehmung. So kann sich der Azubi oder Arbeitnehmer einfach vor Augen führen, welches Erscheinungsbild er erwartet. Wie sollte beispielsweise eine Bankmitarbeiterin oder ein Versicherungsvertreter gekleidet sein, damit er Vertrauen fasst und Kompetenz unterstellt? Wie stellt er sich einen seriösen und professionellen Geschäftsmann vor?

Natürlich muss es nicht immer ein Anzug mit chicem Hemd und passender Krawatte sein. Aber eine Stoffhose mit Poloshirt oder eine ordentliche Jeans mit Blazer wirken nun einmal ganz anders als ein ausgeleierter Jogginganzug. 

Die Branche bestimmt über die Kleidung.

Großen Einfluss auf die Kleiderordnung hat der Tätigkeitsbereich. In Berufen mit direktem und ständigem Kundekontakt ist eine klassische Businesskleidung letztlich Pflicht. Wer also beispielsweise bei einer Bank oder Versicherung, im Handel, in der Gastronomie und Hotellerie oder allgemein im Dienstleistungsbereich arbeitet, sollte auf ein gepflegtes, ordentliches und ansprechendes Erscheinungsbild achten.

Im gehobenen Management führt kein Weg am Business-Anzug vorbei, Frauen können zwischen einem Hosenanzug und einem Kostüm wählen. Um die eigene Stellung zu betonen und Kompetenz zu vermitteln, spielt dann aber nicht nur die Art der Kleidung, sondern auch deren Qualität eine Rolle. Es muss nicht immer der sehr teuere Maßanzug oder ein Top-Marken-Kostüm sein, aber ein guter Stoff und eine sorgfältige Verarbeitung stellen sicher, dass die Kleidung nicht minderwertig und billig aussieht.

Wer hingegen kaum oder gar keinen Kundenkontakt hat, darf gerne auch legerer gekleidet zur Arbeit erscheinen. Einig ist sich die Berufswelt jedoch darin, dass echte Freizeitkleidung im Job nichts zu suchen hat. Männer sollten also auf Jogginghosen, Shorts, Schlabber-Shirts und Flip-Flops verzichten, bei Frauen sind bauch- und schulterfreie Tops, zu tiefe Ausschnitte und zu kurze Miniröcke ungern gesehen.     

Der Azubi oder Arbeitnehmer muss sich in seiner Kleidung wohlfühlen.

Gibt es keine Kleiderordnung im Unternehmen, kann mit einem Stil, der irgendwo in der Mitte zwischen einem sehr konservativen Business-Look und den aktuellen Modetrends liegt, eigentlich nichts schiefgehen. Eine elegantere Hose kombiniert mit einem Poloshirt, eine lässige Hose mit Sakko oder ein Rock mit einem dezenten Pulli sind mögliche Beispiele.

Eine gute Orientierungshilfe sind zudem die Kollegen, die in einer ähnlichen Position arbeiten. Genauso wichtig ist aber, dass sich der Azubi oder Arbeitnehmer Kleidung aussucht, in der er sich auch wohlfühlt. Der schönste Anzug bringt am Ende nicht viel, wenn sein Träger verkleidet wirkt. Das Outfit muss immer auch zum Träger passen, denn nur dann kann er die erhoffte Kompetenz, Seriosität und Authentizität auch tatsächlich ausstrahlen. 

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