Falsche Beurteilungen im Job vermeiden – 5 Tipps
Vermutlich kennt es jeder von sich selbst, dass ihm eine Person auf Anhieb sympathisch ist – oder halt nicht. Durch das Zusammenspiel aus dem äußeren Erscheinungsbild mit Outfit und Frisur, der Mimik und dem Verhalten reichen gerade einmal sieben Sekunden aus, um sich ein Bild von seinem Gegenüber zu machen. Natürlich geht es dem Gegenüber genauso.
Was im Alltag kein großes Problem sein muss, kann im Beruf durchaus seine Tücken haben. Schließlich gewinnen auch der Chef und die Kollegen einen ersten Eindruck, der sich einprägt und das Gesamtbild beeinflusst.
Die Folge davon können Fehleinschätzungen sein, die sich durch den Arbeitsalltag ziehen und nicht so einfach gerade rücken lassen. Natürlich muss es nicht gleich so sein, dass der Azubi direkt und für alle Zeit in eine Schublade gesteckt wird. Aber es ist eben menschlich, sich vom ersten Eindruck leiten zu lassen.
Falsche Beurteilungen im Job vermeiden – 5 Tipps
Eine alte Weisheit besagt, dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt. Im Job stimmt das so nicht ganz. Denn zum einen kann der Azubi im Laufe der Zeit durchaus mit guten Leistungen, Engagement, Lernbereitschaft und Motivation überzeugen.
Und zum anderen wissen der Chef und die Kollegen, dass der Start ins Arbeitsleben eine große Umstellung ist. Dass der Azubi bei den vielen neuen Herausforderungen vielleicht nervös oder angespannt ist und eventuell ein paar Fehler macht, werden sie ihm nachsehen.
Trotzdem macht es der Azubi sich und allen anderen leichter, wenn er von vorneherein darauf achtet, dass es erst gar nicht zu Fehleinschätzungen kommt. Nur: Wie lassen sich falsche Beurteilungen im Job vermeiden?
Hier sind fünf Tipps!:
Inhalt
Tipp Nr. 1: Authentisch sein
So mancher Azubi, der eigentlich eher schüchtern ist, versucht die eigene Unsicherheit zu überspielen, indem er sich besonders cool und lässig gibt. Doch dieser Schuss kann mächtig nach hinten losgehen. Denn im schlimmsten Fall kommt er dadurch arrogant, unkollegial oder einfach eine Spur zu frech rüber.
Besser ist deshalb, wenn der Azubi offen zugibt, dass er etwas aufgeregt ist. Statt sich zu verstellen, sollte der Azubi er selbst bleiben. Eine ehrliche Art sorgt automatisch dafür, dass der Azubi sympathisch und damit positiv rüberkommt.
Tipp Nr. 2: Auf die Kollegen zugehen
Sich vorstellen, bei Unklarheiten nachfragen, seine Hilfe anbieten, sich erkundigen, was als nächstes zu tun ist: All das sind Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Doch auch hier kann dem Azubi wieder seine eigene Unsicherheit im Wege stehen.
Deshalb wartet er ab, bis ihm eine Aufgabe zugeteilt wird. Und weil er sich nicht traut, eine Rückfrage zu stellen, werkelt er vor sich hin. Doch dieses Verhalten kann dem Azubi als mangelndes Interesse ausgelegt werden.
Andersherum kann der Azubi viele Pluspunkte sammeln, wenn er von sich aus aktiv wird und auf seine Kollegen zugeht. Denn zum einen präsentiert er sich dadurch als motivierte, lernwillige und hilfsbereite Person. Und zum anderen wird es ihm auf diese Weise viel leichter fallen, Kontakte zu knüpfen, sich ins Team zu integrieren und sich im neuen Umfeld einzugewöhnen.
Tipp Nr. 3: Auf ein gepflegtes Erscheinungsbild achten
Die Optik hat einen großen Einfluss darauf, welchen Eindruck eine Person macht. Die inneren Werte sind zwar letztlich viel wichtiger. Aber um den die Art und den Charakter beurteilen zu können, muss man eine Person kennen. Und bei den ersten Begegnungen ist eben nur das äußere Erscheinungsbild sichtbar.
Dreckige und ausgelatschte Schuhe, Löcher in der Kleidung, ungepflegte Haare oder schmutzige Fingernägel lassen schnell den Verdacht aufkommen, dass eine Person auch ihre Arbeit nicht besonders sorgfältig, ordentlich und organisiert erledigt.
Natürlich muss und sollte es der Azubi mit dem Styling nicht übertreiben. Schließlich geht er arbeiten und nicht auf ein feierliches Event. Aber er sollte auf ein gepflegtes Erscheinungsbild Wert legen.
Tipp Nr. 4: Am Ball bleiben
Auch wenn der Start gut gelungen ist und das Verhältnis zum Chef und den Kollegen passt, sollte der Azubi nicht nachlässig werden. Pünktlichkeit, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Pflichtbewusstsein sind alles Eigenschaften, mit denen der Azubi jeden Tag aufs Neue überzeugen muss.
Genauso sollte er es nicht an Interesse und Motivation mangeln lassen, nur weil die Probezeit vielleicht vorbei ist und er inzwischen zum Team gehört.
Der Azubi wird zwar nicht gleich schlechter beurteilt werden, wenn seine Leistungen kurzfristig etwas nachlassen. Gewisse Schwankungen sind schließlich normal und jeder hat mal einen schlechten Tag. Doch das Blatt kann sich eben jederzeit wenden. Wechselt der Vorgesetzte oder kommen neue Mitarbeiter ins Team, steht der Azubi wieder ganz am Anfang und muss sich das Vertrauen neu erarbeiten.
Deshalb fährt der Azubi unterm Strich am besten, wenn er sich nicht auf dem guten ersten Eindruck ausruht, sondern versucht, diesen fortlaufend zu bestätigen.
Tipp Nr. 5: Falsche Beurteilungen ansprechen
Fühlt sich der Azubi missverstanden, ungerecht behandelt oder falsch beurteilt, macht es wenig Sinn, sich beleidigt zurückzuziehen. Denn dadurch gibt er der Einschätzung nur Recht.
Besser ist, das Gespräch mit dem Vorgesetzten oder Kollegen zu suchen und sich ruhig und sachlich zu erkundigen, wie es zu dieser Einschätzung gekommen ist. Manchmal stellt sich heraus, dass dem Ganzen ein Missverständnis zugrunde liegt.
Oder es zeigt sich, dass die Beurteilung gar nicht ganz falsch war und der Azubi tatsächlich etwas besser machen kann. In beiden Fällen sichert sich der Azubi die Chance, das Bild wieder gerade zu rücken.
Dazu gehört dann aber auch, unter Beweis zu stellen, dass der Azubi aus der Sache gelernt hat. Hat der Chef zum Beispiel die Pünktlichkeit kritisiert, sollte der Azubi in den kommenden Wochen nicht nur pünktlich, sondern besser fünf Minuten zu früh erscheinen. So gibt er dem Chef allen Anlass, seine Meinung zu ändern.
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Thema: Falsche Beurteilungen im Job vermeiden – 5 Tipps
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