Mit Plan B zum Job, 1. Teil
In der Kindheit ist die Frage nach dem Traumberuf schnell beantwortet. Feuerwehrmann, Polizist, Pilot, Fußballprofi, Tierarzt, Schauspieler oder die Berufe, die die Eltern ausüben, sind typische Antworten von Kindern. Und im Kinderzimmer steht auch völlig außer Frage, dass sich der Berufswunsch erfüllen wird. Eine Alternative braucht es nicht. Doch im Laufe der Zeit verändern sich die beruflichen Wünsche.
Spätestens, wenn das Ende der Schulzeit näher rückt, stellt sich außerdem heraus, dass es gar nicht so einfach ist, den Traumjob zu ergattern. Oft ist noch nicht einmal ganz klar, in welche Richtung es überhaupt gehen soll. Dann ist es umso besser, auf einen Plan B zurückgreifen zu können:
Inhalt
Wieso ist es gut, einen Plan B zu haben?
Die Idee hinter einem Plan B ist, eine Alternative für den Fall vorzubereiten, dass Plan A nicht aufgeht. Im Hinterkopf zu haben, dass es einen Plan B gibt, kann ein großer Vorteil sein.
Wird der Bewerber zum Beispiel zu einem Vorstellungsgespräch oder Einstellungstest eingeladen, ist die Anspannung geringer, wenn er weiß, dass er sich noch bei anderen Unternehmen beworben hat. Sollte es bei einem Arbeitgeber nicht mit der Zusage klappen, werden weitere Chancen folgen, bei denen der Bewerber überzeugen kann.
Es ist ein beruhigendes Gefühl, nicht alles auf eine Karte gesetzt zu haben. Natürlich sollte sich der Bewerber gut auf das Auswahlverfahren vorbereiten. Doch er kann entspannter und sicherer auftreten, wenn er für sich weiß, dass er mehrere Eisen im Feuer hat.
Ein anderer Aspekt ist, dass es den Horizont erweitert, wenn sich der Bewerber zu jedem Plan mögliche Alternativen überlegt. Auf diese Weise kann er neue Ideen entwickeln, verschiedene Möglichkeiten durchspielen und kreative Lösungen finden. Vielleicht stellt er sogar fest, dass die Alternative noch besser ist. Dann wird aus einem Plan B plötzlich der Plan A.
Tatsächlich machen sich viele Leute aber gar keine Gedanken über einen Ersatz-Plan. Haben sie sich einmal für eine berufliche Richtung entschieden, warten so viele Aufgaben und Herausforderungen, dass oft gar keine Zeit bleibt, um über Alternativen nachzudenken. Doch so verbauen sie sich möglicherweise selbst vorschnell Wege.
Um das zu vermeiden, helfen drei Dinge:
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Am Ball bleiben
Wer unterschiedliche Ideen für seine berufliche Zukunft hat, sollte konsequent daran arbeiten. Es ist wichtig, geschmiedete Pläne weiterhin zu verfolgen. Müssen für Bewerbungen bei bestimmten Arbeitgebern zum Beispiel Fristen oder Abgabetermine eingehalten werden, sollte der Bewerber sie im Blick behalten.
Gut strukturiert zu sein, Aufgaben zu organisieren und systematisch vorzugehen, ist im Bewerbungsprozess genauso hilfreich wie später im Berufsleben und generell im Alltag. Gibt der Bewerber seine Pläne nicht voreilig auf, bleibt er außerdem flexibel.
Sollte es nicht auf Anhieb mit einer Lehrstelle oder einem Studienplatz klappen, hat er seinen Plan B soweit vorangebracht, dass er sich nun darauf konzentrieren kann.
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Kreativ sein
Es ist nicht notwendig, dass der Plan B ziemlich nah am Plan A ist. Klappt es nicht mit einer Lehrstelle als Kranken- und Gesundheitspfleger, bewirbt sich der Bewerber eben in der Altenpflege? Bekommt eine Bewerberin keinen Ausbildungsplatz als Verwaltungsfachangestellte, versucht sie es als Kauffrau für Büromanagement? So eng müssen die beruflichen Pläne nicht beieinanderliegen.
Natürlich spricht nichts dagegen, auf Berufe auszuweichen, die ein vergleichbares Aufgabenspektrum haben. Oft ist es aber hilfreich, kreativ zu denken und nach ganz anderen Lösungen zu suchen. Wofür interessiert sich der Bewerber? Woran könnte er viel Spaß haben? In welchem Bereich könnte er aufgehen?
Es kann sein, dass der Bewerber seinen Plan B gar nicht braucht und nach zwei, drei Vorstellungsgesprächen eine Zusage für seinen Traumberuf in der Tasche hat. Trotzdem können Alternativen, die in eine ganz andere Richtung gehen, inspirieren und den notwendigen Schub verleihen.
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Veränderungen einkalkulieren
Im Leben, vor allem aber im Beruf läuft längst nicht immer alles nach Plan. Eine Karriere muss nicht geradlinig verlaufen. Oft sind Umwege notwendig, manche Entscheidungen entpuppen sich als Fehler und mitunter treten Veränderungen auf, die so nicht vorhersehbar waren.
Es ist nicht möglich, alle denkbaren Risiken und Stolpersteine zu umschiffen. Doch wer sich im Klaren darüber ist, dass sich Situationen ändern können, kann besser darauf reagieren.
Dazu gehört auch, flexibel zu bleiben, sich Neuem gegenüber nicht zu verschließen und sich anzupassen. Zumal gut sein kann, dass die neuen Rahmenbedingungen überhaupt erst zum Ziel führen.
Im 2. Teil erklären wir, wie ein Plan B helfen kann, wenn der Berufsabschluss zwar geschafft, der richtige Job aber nicht in Sicht ist. Außerdem verraten wir, wieso ein Plan B auch Risiken birgt.
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