Anschreiben und Lebenslauf für die Ausbildung – Infos & Tipps

Anschreiben und Lebenslauf für die Ausbildung – Infos & Tipps

Irgendwann steht jeder vor dem Einstieg ins Berufsleben. Doch die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist ein Sonderfall. Denn wer gerade frisch aus der Schule kommt, hat noch keine oder nur wenig praktische Berufserfahrung, mit der er punkten kann. Wie also können angehende Azubis die Sache lösen? Wir geben Infos und Tipps zu Anschreiben und Lebenslauf für die Ausbildung!

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Anschreiben und Lebenslauf für die Ausbildung - Infos & Tipps

Das Anschreiben der Bewerbung

So gut wie jede Bewerbung braucht ein Anschreiben. Die gängigen Standards gelten dabei immer, egal ob es um einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz geht. Für angehende Azubis ergibt sich aber die besondere Herausforderung, dass sie ihre berufliche Karriere erst noch vor sich haben.

Dadurch wird es vor allem im Hauptteil des Anschreibens schwierig, überzeugend zu argumentieren. Denn hier werden die Hard und die Soft Skills benannt, die den Bewerber zum optimal geeigneten Kandidaten machen.

Motivation

Die Motivation für den Beruf und die ausgeschriebene Stelle beim jeweiligen Arbeitgeber ist immer ein zentrales Element in einem Bewerbungsanschreiben. Bei der Bewerbung für eine Ausbildung kommt der Motivation aber eine besondere Rolle zu.

Schließlich ist die Berufsausbildung nicht nur eine Station im Werdegang, sondern bildet das Fundament für die ganze künftige Karriere. Und im Unterschied zu späteren Jobs, die sich durchaus ähneln können, bleibt die Ausbildung eine einmalige Erfahrung.

Angehende Azubis sollten deshalb ihre Motivation betonen, um so auch den Stellenwert aufzuzeigen, den die Ausbildung für sie hat.

Das gelingt, wenn gleich die Einleitung des Anschreibens folgende Fragen beantwortet:

  • Warum ist die Wahl auf diesen Beruf gefallen?

  • Weshalb soll die Ausbildung ausgerechnet bei diesem Arbeitgeber erfolgen?

  • Was erhofft sich der Bewerber von der Ausbildung und wie will er sich einbringen?

Der Hauptteil erklärt dann, was der Bewerber an Kenntnissen und Fähigkeiten für die Ausbildung mitbringt.

Hard Skills

Bei den Hard Skills handelt es sich um die handfesten, belegbaren Qualifikationen für den Beruf. Sie ergeben sich üblicherweise aus der Berufsausbildung, eventuellen Fortbildungen und Zusatzqualifikationen sowie aus der praktischen Berufserfahrung. Doch solche beruflichen Qualifikationen können angehende Azubis in aller Regel noch nicht vorweisen.

Trotzdem sollte der Teil mit den Hard Skills nicht zu kurz kommen.

Kenntnisse, die Azubis für den angestrebten Ausbildungsberuf qualifizieren können, ergeben sich zum Beispiel aus:

  • der Schulbildung

  • den Noten in berufsrelevanten Fächern

  • absolvierten Praktika

  • Neben- oder Ferienjobs

  • besonderen Fähigkeiten wie zum Beispiel Computer- oder Sprachkenntnissen

Allerdings sind nicht alle Hard Skills für den Ausbildungsbetrieb interessant. Wer sich zum Beispiel für einen handwerklichen Beruf interessiert, kann mit Kenntnissen einer exotischen Fremdsprache nicht unbedingt punkten. Solche Sprachkenntnisse sollten zwar im Lebenslauf stehen, müssen im Anschreiben aber nicht großartig thematisiert werden.

Entscheidend sind die Kenntnisse und Fähigkeiten, die mit Blick auf die Ausbildung wichtig sind und für den Arbeitgeber einen Mehrwert haben.

Geht es beispielsweise um einen technischen Beruf, sind gute Noten in Mathe und Physik relevante Qualifikationen. Solche Aspekte sollten im Anschreiben auftauchen, alles andere findet im Lebenslauf seinen Platz.

Soft Skills

Die Soft Skills bezeichnen die persönlichen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen. In der Bewerbung für die Ausbildung spielen sie oft eine große Rolle, weil sie die fehlenden Hard Skills ausgleichen.

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Wichtig ist aber, dass angehende Azubis nicht einfach nur irgendwelche Behauptungen aufstellen.

Werden lediglich Begriffe wie Flexibilität, Belastbarkeit, Lernbereitschaft oder Organisationstalent aneinandergereiht, klingt das nach allgemeingültigen, wenig aussagekräftigen Standard-Floskeln. Daher sollten Soft Skills immer mit konkreten Beispielen untermauert werden.

Optimal sind Situationen, die aufzeigen, wie die benannte Kompetenz zum Einsatz kam. Möchte der Bewerber zum Beispiel Teamgeist und Kommunikationstalent als besondere Stärke betonen, kann er erwähnen, dass er in der Schule Klassensprecher war.

Der Lebenslauf für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

Das zweite wichtige Dokument der Bewerbung ist der Lebenslauf. Hier ist der tabellarische Lebenslauf Standard. Er listet den bisherigen Werdegang kompakt und übersichtlich auf. Die einzelnen Stationen werden mit Daten und aussagekräftigen Stichworten beschrieben.

Länger als zwei Seiten sollte ein Lebenslauf auf keinen Fall sein, bei angehenden Azubis finden die Informationen oft sogar auf einer einzigen Seite Platz.

Auch der Lebenslauf bei der Bewerbung um eine Ausbildung unterscheidet sich aber etwas von dem Lebenslauf eines erfahrenen Arbeitnehmers. Denn auf die persönlichen Daten folgt meist die Berufserfahrung. Gleichzeitig nehmen die bisherigen Jobs den meisten Raum ein.

Bei angehenden Azubis hingegen kann die Rubrik „Berufspraxis“ komplett wegfallen. Schließlich macht es wenig Sinn, einen Abschnitt anzuführen, der leer bleibt. Besser ist, den Lebenslauf so zu strukturieren, dass der Fokus auf den ausbildungsrelevanten Informationen liegt.

Persönliche Daten

Im ersten Abschnitt stehen die persönlichen Daten. Sie vermitteln dem Personaler, wessen Bewerbung er gerade vor sich hat.

Zu den notwendigen Angaben gehören:

  • vollständiger Name

  • Anschrift

  • Telefonnummer

  • E-Mail-Adresse

Andere Informationen wie das Geburtsdatum, den Familienstand oder die Staatsangehörigkeit kann ein Bewerber zwar angeben. Aber die Angabe ist freiwillig, eine Pflicht dazu besteht nicht.

Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn das Alter, die Nationalität oder auch die Religionszugehörigkeit zu den Einstellungsvoraussetzungen gehört. In diesem Fall sollte der Bewerber die Informationen aufführen.

Bildungsweg

Was für erfahrene Arbeitnehmer die beruflichen Stationen sind, ist für angehende Azubis der Bildungsweg. Denn der Schulabschluss bildet die Basis für die folgende Ausbildung.

Im Lebenslauf wird dabei das Wichtigste immer an erster Stelle genannt. Deshalb werden die Daten anti-chronologisch angeordnet. Die zuletzt besuchte Schule kommt damit zuerst, danach geht es auf der Zeitachse rückwärts weiter.

Wie umfangreich die Angaben werden, hängt von der Relevanz für die Ausbildung ab. Wer zum Beispiel im Abitur Prüfungsfächer hatte, die bestens zum angestrebten Ausbildungsberuf passen, kann sie ruhig benennen.

Im Lebenslauf stehen dann die zeitlichen Daten in der linken Spalte:

7/2015 – heute

und die inhaltlichen Angaben in der Spalte rechts daneben:

Name der Schule, Ort

(voraussichtlicher) Abschluss

Prüfungsfächer / Notenschnitt

Praktika

In diesem Abschnitt werden Praktika und Neben- oder Ferienjobs aufgeführt. Gibt es bereits eine Erstausbildung oder andere berufliche Qualifikationen, können sie hier ebenfalls eingeordnet werden. Es geht also letztlich um alle praktischen Erfahrungen, die für die Ausbildung relevant sind.

Hat der Bewerber bislang keine Nebentätigkeiten ausgeführt und auch nur ein Praktikum während der Schulzeit absolviert, kann er den Abschnitt aber ruhig weglassen. Das Schülerpraktikum kann dann im nächsten Abschnitt erwähnt werden.

Kenntnisse

Diese Rubrik ist für alle Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen und zusätzlichen Qualifikationen vorgesehen, die der Bewerber zu bieten hat. Dabei wird es sich meist um Computer- und Fremdsprachenkenntnisse handeln.

Ratsam ist, konkrete Angaben zu machen und den Kenntnisstand hinzuzufügen. Statt also nur „PC-Kenntnisse“ als Stichwort anzugeben, sollte der Bewerber auflisten, welche Anwendungen er wie gut beherrscht.

Allerdings muss nicht jedes Programm einzeln benannt werden. Es genügt, die Programme thematisch zu bündeln, beispielsweise in Form von „MS Office“.

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Einige Ausbildungsberufe setzen voraus, dass ein gültiger Führerschein vorhanden ist. Die Fahrerlaubnis sollte dann hier ebenfalls angegeben sein.

Interessen/Hobbys

Angehende Azubis können auch Interessen und Hobbys in ihren Lebenslauf aufnehmen. Auf diese Weise können sie möglicherweise relevante Soft Skills belegen und außerdem den Lebenslauf füllen, wenn dieser sonst recht leer wäre.

Allerdings sollten die Hobbys aussagekräftig sein und keine nachteiligen Botschaften vermitteln. Extremsportarten zum Beispiel sind keine gute Idee, denn sie könnten beim Arbeitgeber die Sorge vor vielen krankheitsbedingten Ausfällen wecken. Auch Dinge wie „Musik hören“ oder „Unternehmungen mit Freunden“ sagen wenig über berufsrelevante Fähigkeiten aus.

Ganz am Ende des Lebenslaufs folgen dann noch das aktuelle Datum und die handschriftliche Unterschrift. Damit sind die beiden entscheidenden Dokumente für die Bewerbung fertig!

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Mareike Dietzbach, - Personalerin und Ausbilderin, Simon Schneider, Ausbilder und Bewerbungstrainer und Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer, Arbeitgeber und Betreiber dieser Webseite, Ferya Gülcan, Unternehmerin, Arbeitgeberin, schreiben hier Wissenswertes zum Thema Ausbildung, Berufe, Praktikum, Berichtsheftführung mit vielen Tipps und Ratgebern für Auszubildene, Schüler und Umschüler, Studenten und Jobsuchende.

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